Kap der Guten Hoffnung und Kapkolonie

Die Gewässer am Kap der Guten Hoffnung, genauer die Gewässer zwischen Cape Point und Kap Agulhas, wo der kalte Benguelastrom aus dem Südatlantik auf den warmen Agulhasstrom des Indischen Ozeans trifft, galten als für die Segelschifffahrt ausgesprochen gefährliche Gegend. Allein in der Tafelbucht (nordwestlich vom Kap der Guten Hoffnung) fanden Taucher mehr als 300 Segelschiffsrümpfe. Am Kap ragt zudem der Tafelberg direkt aus dem Meer über 1000 Meter empor, was gefährliche Fallböen erzeugt.

Die von Osten kommenden Segelschiffe verwechselten manchmal das östlich des Kaps der Guten Hoffnung gelegene Cape Hangklip mit Cape Point, das auf der gleichen Halbinsel wie das Kap der Guten Hoffnung liegt und mit ihm gemeinsam den geographischen Punkt markiert, ab dem die Schiffsroute wieder nach Norden führt. So segelten die Schiffe nordwärts in die Bucht zwischen den Kaps, die daraufhin den Namen False Bay (deutsch: Falsche Bucht) erhielt.

Von Mai bis Oktober herrscht Regenzeit. Von Oktober bis April wehen die gefürchteten Southeaster. Die zeitgenössischen Segelschiffe waren nicht in der Lage, gegen den Wind Raum zu gewinnen, was zu zermürbendem, teilweise wochenlangem Kreuzen führte, ein Umstand, der jedem Seemann wohlbekannt war, was zusammen mit der Tücke der Gewässer, den Unbilden der Stürme etc. dazu geführt haben könnte, dass das Kap zur Heimat des Fliegenden Holländers wurde.

Für eine solche Herleitung spricht, dass auch in den Gewässern am Kap Hoorn, die ähnlich gefährlich waren, Berichte vom Fliegende Holländer lokalisiert worden sind, vor allem nach Eröffnung des Sueskanals 1869, als die Fahrt um das Kap der Guten Hoffnung an Bedeutung verlor und dafür das Kap Hoorn zum prominentesten Gefahrenpunkt der Seefahrt wurde.

Außerdem ist das Kap der Gutén Hoffnung mit dem Namen Vasco da Gamas verknüpft. Da Gama gelang es 1497, das Kap zu umschiffen und so den Seeweg nach Indien zu öffnen. Die Darstellung da Gamas in den frühen Berichten, so in Gaspar Correias Lendas da India (1551) und in den Lusiaden des Luís de Camões, könnte Grundlage für die Identifizierung gewesen sein. So wird in der Chronik Lendas da India ausführlich von einer angeblichen Meuterei auf Vasco da Gamas Schiffen berichtet. Die Besatzung habe nicht weitersegeln wollen.

Da Gama habe sich die Navigationsmittel der Seeleute ausliefern lassen und über Bord geworfen, Steuermann und Schiffsmeister in Ketten legen lassen und ausgerufen, er brauche weder Schiffsmeister noch Steuermann. Gott sei von nun an der Steuermann. Auch wenn da Gama ein düster-herrischer Charakter gewesen sein mag, so ist die Meuterei nicht historisch und Dämonisierung da Gamas nicht berechtigt.

Quelle: Wikipedia

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